Trockenestrich für großformatige Fliesen richtig verlegen

Beim Verlegen großformatiger Fliesen auf Trockenestrich muss der Bodenaufbau sehr genau an den Untergrund angepasst werden. Foto: Fermacell
Beim Verlegen großformatiger Fliesen auf Trockenestrich muss der Bodenaufbau sehr genau an den Untergrund angepasst werden. Foto: Fermacell

Was beim Verlegen von Trockenestrich für große Fliesen wichtig ist

Basis eines funktionierenden Fußbodenaufbaus mit Trockenestrich für großformatige Fliesen ist ein fester und formstabiler Untergrund. Dabei kann eine zusätzliche 10 mm oder 12,5 mm dicke Gipsfaserplatte die Stabilität erhöhen. Schließlich sollten die Fliesen mit einem speziell abgestimmten Klebersystem, bestehend aus einer Grundierung und einem hochflexiblen, zementären Fliesenkleber verklebt werden.

Die Trockenestrichelemente müssen vollflächig auf dem Untergrund aufliegen. Ideal sind daher Massiv- oder Brettstapeldecken. Bei Holzdecken muss die maximale Durchbiegung geprüft werden.

Den Trockenestrich aufbringen

Zunächst sollte der Boden gereinigt und eventuell für eine bessere Haftung grundiert werden, um dann kleinere Unebenheiten bis 20 mm mit einer Nieveliermasse, größere Unebenheiten mit einer losen bzw. einer gebundenen Schüttung auszugleichen. Hier unbedingt die Herstellerangaben zu den zulässigen Aufbauvarianten beachten! Um gleichzeitig auch dem Schallschutz gerecht zu werden, können gut Estrichelemente mit Holzfaserkaschierung verwendet werden.

Die Trockenestrichelemente werden wie gewohnt von links nach rechts im schleppenden Verband verlegt. Auch eine dritte Lage aus 10 mm dicken Gipsfaserplatten beziehungsweise „Powerpanel H2O“ Platten in 12,5 mm Dicke kann auf den Trockenestrichelementen verklebt und verschraubt beziehungsweise verklammert werden.

Die Fliesen verlegen

Nun erhalten die Estrichelemente die Reaktionsharzgrundierung. Sie verhindert, dass überschüssiges Anmachwasser aus dem Fliesenkleber in die Estrichkonstruktion eindringt. Das ist wichtig, da bei großformatigen Fliesen der Fugenanteil, über die überschüssige Feuchte wieder heraustrocknen kann, deutlich geringer ist. Schließlich wird sowohl auf die Fliesenrückseite als auch auf den Trockenestrich der Fliesenkleber möglichst vollflächig mit einem Kammspachtel aufgezogen und die Fliesen verklebt.

Unser Profi-Tipp

Achtung! Werden Trittschalldämmplatten aus Mineralwolle oder mit Mineralwolle kaschierte Estrich-Elemente verwendet, sind Naturstein- oder Terrakotta- Fliesen nicht zugelassen.

Für Fußböden mit großformatigen Feinsteinzeug- und Naturstein-Fliesen sind nur solche Fliesenklebersysteme zu verwenden, die ausdrücklich vom Klebersystemhersteller für das jeweilige Estrich-Element und die Fliesen freigegeben sind.


Die Basis für großformatige Fliesen schaffen

Gerade auf Holzdecken kann eine Wabenschüttung eine gute Basis bieten. Foto: Fermacell
Je nach vorhandenem Untergrund muss der richtige Bodenaufbau für das Verlegen großformatiger Fliesen gewählt werden. Bei Holzdecken kann dies beispielsweise eine Wabenschüttung sein. Je größer die Fliesen, desto größer die Gefahr, dass diese durch Belastung Risse bekommen oder brechen, wenn der Untergrund nicht wirklich stabil und plan ist. Eine zusätzliche Gipsplatte sorgt dabei für mehr Stabilität. Foto: Fermacell
Gerade auf Holzdecken kann eine Wabenschüttung eine gute Basis bieten. Foto: Fermacell
Die Trockenestrichplatten werden verlegt. Foto: Fermacell
Auf dem stabilen und ebenen Untergrund können nun die Trockenestrichplatten und eventuell eine zusätzliche Gipsfaserplatte verlegt werden. Lesen Sie hierzu auch den Beitrag "Wie verlege ich Trockenestrich?" Foto: Fermacell
Die Trockenestrichplatten werden verlegt. Foto: Fermacell
Die Reaktionsharzgrundierung wird auf den Trockenestrich aufgebracht. Foto: Fermacell
Die Estrichplatten werden vollflächig mit Hilfe einer langstieligen Rolle mit Reaktionsharzgrundierung behandelt. Dieser verhindert, dass überschüssiges Anmachwasser aus dem Fugenkleber in die Estrichkonstruktion gelangt. Foto: Fermacell
Die Reaktionsharzgrundierung wird auf den Trockenestrich aufgebracht. Foto: Fermacell
Auf die Grundierung wird vollflächig der Fliesenkleber aufgezogen. Dann werden die Fliesen in dem Kleberbett verlegt. Foto: Fermacell

Ist die Grundierung getrocknet, kann mit dem Verlegen der Fliesen begonnen werden. Hierzu wird sowohl der Fliesenrücken als auch der Trockenestrich möglichst vollflächig der Fliesenkleber mit einem Kammspachtel aufgezoge. Dann werden die Fliesen in dem Kleberbett verlegt. Foto: Fermacell

Auf die Grundierung wird vollflächig der Fliesenkleber aufgezogen. Dann werden die Fliesen in dem Kleberbett verlegt. Foto: Fermacell
Beim Verlegen großformatiger Fliesen auf Trockenestrich muss der Bodenaufbau sehr genau an den Untergrund angepasst werden. Foto: Fermacell

Die maximale Kantenlänge der Fliesen richtet sich nach dem Bodenaufbau und muss unbedingt mit dem Hersteller abgestimmt werden. Bei der Verlegung von Feinsteinzeug- und Naturstein-Fliesen muss auf die Verwendung des geeigneten Klebersystems geachtet werden! Foto: Fermacell

Beim Verlegen großformatiger Fliesen auf Trockenestrich muss der Bodenaufbau sehr genau an den Untergrund angepasst werden. Foto: Fermacell

Unser Fazit

Wer noch nie mit Fliesen gearbeitet hat, sollte das Zuschneiden und Verlegen der Fliesen zunächst auf einer Probefläche ausprobieren. Ganz wichtig für den anhaltenden Erfolg ist, dass der Untergrund wirklich stabil und eben ist, so dass die Fliesen nicht brechen beziehungsweise Risse bekommen. 

Herstellerindex

Trockenestrichplatten für großformatige Fliesen www.fermacell.de

Grundierung www.fermacell.de

Fliesenkleber www.fermacell.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.