Neue Fliesen auf dem Boden im Bad selbst verlegen

Und dann die Platten in das Kleberbrett schieben und andrücken. Foto: Knauf
Und dann die Platten in das Kleberbrett schieben und andrücken. Foto: Knauf

Den Boden neu verfliesen

Wenn beispielsweise im Bad der Boden neue Fliesen bekommen soll, können Sie diese auch selbst verlegen. Beim Verfliesen müssen im Prinzip die gleichen Dinge beachtet werden wie beim Verlegen von Fliesen an der Wand. Entscheidender ist allerdings bei Bodenfliesen die Auswahl einer Fliese, die auch den zukünftigen Anforderungen gerecht werden muss. So werden Fliesen in 5 unterschiedliche Abriebklassen unterteilt. Dabei ist die Klasse 1 nicht für Böden geeignet und auch die Klasse 2 nur in Räumen ohne kratzende Verschmutzung. Diese entsteht überall dort, wo auch Dreck durch Straßenschuhe zu erwarten ist, wie in Dielen, Küchen oder Wohnräumen mit Terrassenzugang.

Sollen die Fliesen im Bad, beispielsweise auch im Duschbereich verlegt werden, sollte auch auf die Rutschfestigkeit der Fliese geachtet werden, auch wenn der Reinigungsaufwand mit der höheren Sicherheit steigt. Im Duschbereich privater Badezimmer wird in der Regel die Rutschfestigkeit der Stufe 11 empfohlen.

Den Untergrund fürs Verlegen der Fliesen vorbereiten

Wie auch bei der Verlegung der Wandfliesen ist es auch bei Bodenfliesen wichtig, den Untergrund sehr gut vorzubereiten. Zunächst muss dieser auf Risse, Schmutz, Schimmel und lockere Teile geprüft werden. Alles, was nicht fest sitzt, muss mit einem Stahlbesen rückstandslos entfernt werden. Tragende, wasserfeste Altanstriche sollten mit einer Drahtbürste aufgeraut werden. Wenn dann noch mit einer Wassertropfenprobe die Saugfähigkeit des Untergrundes getestet wurde, kann die passende Grundierung ausgewählt und aufgetragen werden. Wichtig: Immer die Trockenzeiten der Untergründe einhalten!

Die Bodenfliesen verlegen und verfugen

Auf den entsprechend vorbereiteten Untergrund wird nun der frisch angemischte Kleber vollflächig aufgezogen und durchgekämmt. In den Kleber werden die Fliesen eingeschoben, ausgerichtet und festgedrückt. Dabei sollte immer nur so viel Kleber aufgezogen werden, wie dann auch in der Verarbeitungszeit mit Fliesen belegt werden kann. Bildet sich auf dem Kleber eine Haut, muss er wieder abgezogen und neuer Kleber aufgezogen werden.

Sind alle Fliesen verlegt, wird das Fugenmaterial angemischt und mit dem Fugbrett aufgetragen. Die Fläche hierfür kreuz und quer einschlämmen und überflüssiges Material diagonal zu den Fugen abnehmen.

Sobald der Mörtel angetrocknet ist, wird die Fläche mit einem leicht angefeuchteten Schwammbrett gereinigt.

Unser Profi-Tipp

Wichtig: Die Anschlussfuge zur Wand wird nicht mit Fugenmörtel verfugt, sondern muss mit einem elastischen Material abgedichtet werden.

Sollte auf den Fliesen ein Zementschleier verblieben sein, kann dieser recht problemlos nach mindestens einer (besser zwei) Woche(n) mit einem so genannten Zementschleierentferner beseitigt werden.


Fliesen verlegen in wenigen Schritten

Der Fugenkleber wird vollflächig aufgetragen. Foto: Knauf
Nachdem der Untergrund gründlich geprüft und entsprechend behandelt und grundiert wurde, wird der passende Fliesenkleber angemischt und mit Spachtel oder Glättkelle vollflächig aufgetragen. Foto: Knauf
Der Fugenkleber wird vollflächig aufgetragen. Foto: Knauf
Der Fliesenkleber wird mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Foto: Knauf
Anschließend wird die Masse in der erforderlichen Schichtdicke mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Dabei gilt: Je größer die Fliese, desto größer die Zähne des Spachtels. Foto: Knauf
Der Fliesenkleber wird mit einem Zahnspachtel durchgekämmt. Foto: Knauf
Die Fliesen zunächst anlegen. Foto: Knauf

In den Kleber werden nun die Bodenfliesen (im Beispielsbild helle Fliesen) eingelegt. Dabei wird die erste Fliese parallel zur Wand ausgerichtet, ins Klebebett geschoben und festgedrückt. Hierbei gilt wie bei der Verlegung der Wandfliesen, dass jeweils so viel Kleber aufgetragen wird, wie in der Klebertrocknungszeit auch verlegt werden kann. Hat sich nämlich bereits eine Haut auf der Oberfläche des Klebers gebildet, ist die Haftung unzureichend. Der Kleber muss dann wieder abgenommen und frischer Kleber aufgezogen werden. Foto: Knauf

Die Fliesen zunächst anlegen. Foto: Knauf
Und dann die Platten in das Kleberbrett schieben und andrücken. Foto: Knauf

Beim Verlegen der weiteren Fliesen, sollten diese am besten zunächst direkt an die bereits verlegten Fliesen angelegt und dann in die richtige Position geschoben werden. So sollte die Fuge frei von Kleber bleiben. Die Platten werden solange verschoben bis eine gleichmäßige Fugenbreite entstanden ist. Sollten doch Mörtelreste in den Fugen sitzen, müssen diese herausgekratzt werden. Dann die Fläche trocknen lassen. Foto: Foto: Knauf

Und dann die Platten in das Kleberbrett schieben und andrücken. Foto: Knauf
Nun wird das Fugenmaterial aufgebracht. Foto: Knauf
Nun wird der Fugenmörtel angemischt und mit einem Fugbrett aufgetragen. Die Fliesenfläche (im Beispielbild dunkle Fliesen) wird dabei mit diagonalen Bewegungen kreuz und quer mit dem Fugenmaterial eingeschlämmt. Foto: Knauf
Nun wird das Fugenmaterial aufgebracht. Foto: Knauf
Überflüssiges Material abnehmen. Foto: Knauf

Überflüssiges Material wird dann, ebenfalls diagonal zu den Fugen, abgenommen. Eventuell muss der Vorgang wiederholt werden, um die Fugen optimal zu füllen. Sobald der Fugenmörtel angetrocknet ist, können die Fliesen, am besten mit einem leicht angefeuchteten Schwammbrett, gereinigt werden. Foto: Knauf

Überflüssiges Material abnehmen. Foto: Knauf
Jetzt könnte noch eine Sockelleiste angebracht werden. Foto: Knauf

Wenn gewünscht, können nach dem Verfugen der Bodenfliesen Sockelfliesen an der Wand befestigt werden. Wichtig ist, die Sockelfliesen mit Pappstreifen, Fliesenkreuzen oder Randdämmstreifen auf Abstand zu halten, so dass hier eine Bewegungsfuge bleibt. Foto: Knauf

Jetzt könnte noch eine Sockelleiste angebracht werden. Foto: Knauf
Die Fuge zwischen Boden und Wand muss elastisch verfugt werden. Foto: Knauf

Die Anschlussbewegungsfuge zur Wand wird am Ende mit einem elastischen Dichtmaterial, in der Regel Silicondichtstoff, abgedichtet. Starrer Fugenmörtel ist hier nicht geeignet. Foto: Knauf

Die Fuge zwischen Boden und Wand muss elastisch verfugt werden. Foto: Knauf

Unser Fazit

Das Verlegen von Bodenfliesen ist auch für den versierten Heimwerker möglich. Aber es erfordert eine gewisse Geduld und Sorgfalt, um die Fliesen wirklich exakt und gleichmäßig zu verlegen. Gerade, wer von sich weiß, dass ihn auf Dauer ein schiefes Fugenbild nervös macht, sollte gut einschätzen können, ob er diesem Anspruch auch gerecht werden kann. Die auf dem Markt angebotenen Materialien erleichtern die Arbeit allerdings sehr.

Herstellerindex

Fliesenkleber www.knauf.de

Fugenmörtel www.knauf.de

Fugendichtstoff www.knauf.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.