Eine Kerndämmung ist typisch für die Bestandssanierung

Die Düse des Einblasschlauchs wird in die Löcher in der Fugenebene gesetzt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Die Düse des Einblasschlauchs wird in die Löcher in der Fugenebene gesetzt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Die nachträgliche Kerndämmung wird eingeblasen oder geschüttet

Eine dritte Möglichkeit für die Position der Dämmung ist neben der Innendämmung und einer Außendämmung wie dem WDVS oder einer vorgehängten Fassade, die so genannte Kerndämmung. Diese sitzt, wie der Name bereits vermuten lässt, innerhalb des Wandaufbaus und zwar ohne Luftschicht. Ein typischer Fall für eine Kerndämmung ist die energetische Sanierung in einem zweischaligen Mauerwerk, das aus einer tragenden Wand, einer Luftschicht und einer Vorsatzschale besteht. Um Häuser im Bestand mit einem solchen Außenwandaufbau energetisch zu ertüchtigen, kann in die meistens 4 bis 6 cm breite Luftschicht, Dämmmaterial eingeblasen oder geschüttet werden. Auf jeden Fall muss diese Maßnahme fachmännisch begleitet werden, da sich durch das Dämmen der Wand der Taupunkt verschiebt und auf keinen Fall in der Dämmebene liegen darf. Der Hohlraum muss vollständig ausgefüllt sein.

Es gibt aber auch im Neubau die Möglichkeit einer Kerndämmung. Dann können auch Dämmplatten eingesetzt werden.

Dämmen bis in den letzten Winkel

Im Bestand wird in der Regel das Dämmmaterial eingeblasen. Ein großer Vorteil der Einblasdämmung ist, dass diese ohne Probleme versteckte Ecken und Winkel ausfüllen kann. Auch unebene Untergründe und schiefe Mauern werden vom Dämmmaterial ausgefüllt, so dass keine Wärmebrücken entstehen. Verschiedene Materialien können für eine Kerndämmung verwendet werden. Stein- und Glaswolleflocken bieten dabei einen sehr guten Brandschutz, während Perliteschüttungen besonders gut mit Feuchte umgehen können. Holzfaserdämmung ist besonders ökologisch, wird an der Außenwand allerdings meistens in einem hinterlüfteten System eingebaut.

Unser Profi-Tipp

Fachbetriebe haben nicht nur das Wissen und die Erfahrung mit dem Einblasverfahren, sondern auch das notwendige Gerät. Für eine einwandfreie Ausführung sollten Bauherren daher eine Fachfirma beauftragen, um eine sachgemäße und wärmebrückenfreie Dämmung zu erhalten.


Durchführung einer Kerndämmung im Bestand

Im Bestand kann die Luftschicht im zweistrahligen Mauerwerk mit einer Kerndämmung verfüllt werden. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Die Luftschicht in einem zweischaligen Bestandsmauerwerk kann nachträglich mit Einblasdämmung lückenlos verfüllt werden. Das Dämmmaterial muss den Hohlraum vollständig ausfüllen, damit keine Wärmebrücken entstehen. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Im Bestand kann die Luftschicht im zweistrahligen Mauerwerk mit einer Kerndämmung verfüllt werden. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Der Hohlraum wird mit einer Endoskopie-Kamera untersucht. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Bevor das Material allerdings eingeblasen wird, muss die Wand, bzw. der Hohlraum, mittels Endoskopie, also mit einer kleinen Kamera, genau untersucht werden. Dann werden nach einem festen Schema Einfüllöffnungen in die Fugenebene gebohrt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Der Hohlraum wird mit einer Endoskopie-Kamera untersucht. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Die Düse des Einblasschlauchs wird in die Löcher in der Fugenebene gesetzt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

In die relativ kleinen Öffnungen der Fugenebene wird die Düse des Einblasschlauchs gesetzt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Die Düse des Einblasschlauchs wird in die Löcher in der Fugenebene gesetzt. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Anschließend werden die Löcher mit Mörtel geschlossen. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Nachdem die Luftschicht vollständig verfüllt wurde, werden die Löcher wieder mit Mörtel geschlossen. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Anschließend werden die Löcher mit Mörtel geschlossen. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH
Schematische Darstellung einer Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk. Bild: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Die Darstellung zeigt den Wandaufbau, nachdem das Dämmmaterial, in diesem Fall Stein- oder Glaswollewolleflocken, in die Luftschicht des zweischaligen Mauerwerks eingeblasen wurde. Foto: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Schematische Darstellung einer Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk. Bild: Ecofibre Dämmstoffe GmbH

Unser Fazit

Die Kerndämmung ist eine naheliegende Lösung für die energetische Sanierung von zweischaligem Mauerwerk. Das Dämmmaterial sollte darauf ausgelegt sein, Feuchtigkeit gut regulieren zu können, so dass es nicht verklumpt, absackt und sich Wärmebrücken bilden können. 

Herstellerindex

Kerndämmung Stein- oder Glaswolle www.ecofibre.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.