So stellt man Kammzug Putz her

Fertige Oberfläche des Rajasil RP (Renovierputz grob) als Kammzugstruktur. Dass die Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig aussieht, ist gewollt und macht den Charme dieser traditionellen Gestaltungsmethode aus. Die Oberfläche sieht "handwerklich" aus und unterscheidet sich von industriell gefertigten Oberflächen. Foto: Heck Wall Systems
Fertige Oberfläche des Rajasil RP (Renovierputz grob) als Kammzugstruktur. Dass die Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig aussieht, ist gewollt und macht den Charme dieser traditionellen Gestaltungsmethode aus. Die Oberfläche sieht "handwerklich" aus und unterscheidet sich von industriell gefertigten Oberflächen. Foto: Heck Wall Systems

Kammzug Putze wurden hauptsächlich in der Zeit des Jugendstils und im Historismus zum Absetzen verschiedener Fassadenbereiche eingesetzt. Heute kann man damit moderne Dämmfassaden gliedern oder Akzente in Innenräumen setzen.
Kammzug Putze haben eine gleichmäßige Verteilung von Tälern und Höhen, die mit einem Stahlkamm oder auch mit Sägeblättern eingebracht werden. Neben den Variationen in den Höhen und Vertiefungen können sich diese Kammzugputze in der Form der Erhöhung und der Richtung des Zuges unterscheiden. Man kann diesen Zugputz in waagerecht, wellenförmig sowie senkrecht zumeist freihändig ziehen.

 

Zweilagige Verarbeitung

Solche Putzstrukturen werden in einer zweilagigen Verarbeitung erstellt. Zunächst wird als Unterputz ein kalk- bzw. auch kalkzementgebundener Mörtel mit einer Körnung bis 4 mm als ausgleichende Putzschicht aufgebracht. Früher wurde dann in den noch frischen Unterputz ein feinerer Oberputz aufgebracht. In der heutigen Zeit sollen die verwendeten Unterputze ausgetrocknet sein bzw. eine Standzeit von einem Tag pro Millimeter Putzdicke eingehalten werden, um eine mögliche Rissbildung im Putzsystem zu verhindern. Als Unterputz kann aber auch der vorhandene und zurückgearbeitete, gut haftende Altputz dienen oder die Armierungsspachtelung des Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS).

 

 

Viele Mörtel eignen sich für den Kammzug

Viele Mörtelrezepturen eigenen sich dazu, als Zugputz verarbeitet zu werden. Wer sich nicht sicher ist, sollte sich im Baufachhandel beraten lassen, welches Produkt dafür in Frage kommt. Je nachdem, ob man diesen Putz innen oder außen auftragen will, wie die Oberfläche hinterher aussehen soll und welche Eigenschaften die so gestaltete Wand haben soll (zum Beispiel wasserabweisen oder kapillaraktiv), kommen ganz unterschiedliche Mörtel in Frage. Besonders gut geeignet sind Renovierputz-Mischungen und reine Kalkputze.

 

 

Untergrund vorbereiten

Wie immer bei solchen Arbeiten gilt, dass der Untergrund sauber, staubfrei, fettfrei, rissfrei und stabil sein muss. Stark saugende Wände muss man vornässen, sonst zieht der Untergrund das Wasser zu schnell aus dem Putzmörtel. Das Wasser wird aber für die chemische Reaktion des Abbindens benötigt.
Größere Fehlstellen des Untergrunds muss man vor dem Auftragen der ersten Putzschicht mit geeignetem Mörtel füllen. Die meisten Hersteller bieten Systeme von Mörteln für die unterschiedlichen Einsatzzwecke an, deren Verträglichkeit untereinander getestet ist. Wer sichergehen will, dass Mörtel sich „vertragen“, sollte sich innerhalb eines solchen Systems bewegen. Sonst kann es passieren, dass es zu Verfärbungen oder Ausblühungen kommt. Im schlimmsten Fall bröckelt der Putz nach kurzer Zeit ab.

 

Unser Profi-Tipp
Stark saugende Wände vornässen, damit das zum Abbinden benötige Wasser nicht zu schnell aus dem Mörtel gezogen wird!

 

So führt man Kammzug aus

Ist die erste Putzlage ausreichend fest, kann man die zweite Putzlage auftragen und glätten. Danach wird mit Hilfe eines Putzkammes aus Stahl oder Hartholz die Struktur durch Ziehen in waagerechter, wellenförmiger oder freihändiger Weise in den frischen Oberputz eingebracht. Entscheidend für die Qualität des Zuges ist der gleichmäßige Druck des Kammes in das noch frische Material und ein ansatzfreies Arbeiten. Mit dem Kammzug beginnt man immer von oben nach unten, immer richtungsgleich und immer an Öffnungen und Ecken startend. Man sollte die einzelnen Fassadenflächen komplett erstellen, um ein ansatzfreies Arbeiten zu gewährleisten.
Allen traditionellen Handwerkstechniken wie Kratzputz oder Besenzug Putz ist gemein, dass sie eben nicht zu perfekten Ergebnissen führen, sondern dass die „Handschrift“ des Handwerkers erkennbar bleibt. Damit diese aber nicht zu schief und „krakelig“ aussieht, sollten sich Ungeübte eine Schnur spannen, um zu waagerechten Strukturen zu kommen, besonders wenn auf der zu bearbeitenden Wand keine durchgehenden Kanten vorhanden sind, an denen man sich orientieren kann. Besonders bei großen Flächen kann es hilfreich sein, für den ersten Zug ein Brett waagerecht an die Wand zu dübeln, an dem man den Putzkamm wie an einem Lineal entlang ziehen kann. Für die folgenden Züge kann man sich dann an diesem ersten Arbeitsgang orientieren.
Für die Struktur ist wesentlich, dass diese über eine komplette Fassadenfläche gleichmäßig ohne Absätze ausgeführt werden kann. Absätze in der Verarbeitung und ungleichmäßiges Ziehen zeigen sich deutlich im Erscheinungsbild des Kammzuges.

Die erste Putzschicht (hier Renovierputz fein von Rajasil) wird mit einer rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und so eine erste Kontakschicht am Untergrund hergestellt. Der Untergrund muss sauber, staubfrei, fettfrei, rissfrei und stabil sein. Einen zurückgearbeiteten Altputz als Untergrund, von dem alle Hohllagen abgeschlagen und große Fehlstellen zuvor ausgebessert wurden, sollte man etwas vornässen, damit er nicht zu stark saugt. Foto: Heck Wall Systems
Die erste Putzschicht (hier Renovierputz fein von Rajasil) wird mit einer rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und so eine erste Kontakschicht am Untergrund hergestellt. Der Untergrund muss sauber, staubfrei, fettfrei, rissfrei und stabil sein. Einen zurückgearbeiteten Altputz als Untergrund, von dem alle Hohllagen abgeschlagen und große Fehlstellen zuvor ausgebessert wurden, sollte man etwas vornässen, damit er nicht zu stark saugt.
Foto: Heck Wall Systems
Die erste Putzschicht (hier Renovierputz fein von Rajasil) wird mit einer rostfreien Edelstahltraufel aufgezogen und so eine erste Kontakschicht am Untergrund hergestellt. Der Untergrund muss sauber, staubfrei, fettfrei, rissfrei und stabil sein. Einen zurückgearbeiteten Altputz als Untergrund, von dem alle Hohllagen abgeschlagen und große Fehlstellen zuvor ausgebessert wurden, sollte man etwas vornässen, damit er nicht zu stark saugt. Foto: Heck Wall Systems
Um die erforderliche Putzdicke für den Putzkamm/Kammzug zu erreichen, ist ein weiterer Putzauftrag auf die Kontaktschicht (Nass-in-Feucht-Technik) erforderlich. Foto: Heck Wall Systems
Um die erforderliche Putzdicke für den Putzkamm/Kammzug zu erreichen, ist ein weiterer Putzauftrag auf die Kontaktschicht (Nass-in-Feucht-Technik) erforderlich.
Foto: Heck Wall Systems
Um die erforderliche Putzdicke für den Putzkamm/Kammzug zu erreichen, ist ein weiterer Putzauftrag auf die Kontaktschicht (Nass-in-Feucht-Technik) erforderlich. Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Glättspachtel zieht man die Oberfläche des Putzes eben ab. Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Glättspachtel zieht man die Oberfläche des Putzes eben ab.
Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Glättspachtel zieht man die Oberfläche des Putzes eben ab. Foto: Heck Wall Systems
Die noch frische Oberfläche des Putzes wird mit einem Putzkamm gezogen. Hier im Bild ein Spezialwerkzeug aus Kunststoff. Man kann aber auch Putzkämme aus Stahl oder Hartholz oder ein Holzbrett mit aufgenageltem Blechkamm verwenden. Foto: Heck Wall Systems
Die noch frische Oberfläche des Putzes wird mit einem Putzkamm gezogen. Hier im Bild ein Spezialwerkzeug aus Kunststoff. Man kann aber auch Putzkämme aus Stahl oder Hartholz oder ein Holzbrett mit aufgenageltem Blechkamm verwenden.
Foto: Heck Wall Systems
Die noch frische Oberfläche des Putzes wird mit einem Putzkamm gezogen. Hier im Bild ein Spezialwerkzeug aus Kunststoff. Man kann aber auch Putzkämme aus Stahl oder Hartholz oder ein Holzbrett mit aufgenageltem Blechkamm verwenden. Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Kämme und einer Wasserwage wird die Oberfläche beispielsweise von links nach rechts strukturiert beziehungsweise von der Ecke weg in Richtung Fläche gezogen. Wenn auf großen Flächen Bezugskanten fehlen oder zu weit weg sind, kann man zur Hilfe auch eine Schnur spannen oder ein Brett an die Wand dübeln, um eine waagerechte Ausrichtung hinzubekommen. Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Kämme und einer Wasserwage wird die Oberfläche beispielsweise von links nach rechts strukturiert beziehungsweise von der Ecke weg in Richtung Fläche gezogen. Wenn auf großen Flächen Bezugskanten fehlen oder zu weit weg sind, kann man zur Hilfe auch eine Schnur spannen oder ein Brett an die Wand dübeln, um eine waagerechte Ausrichtung hinzubekommen.
Foto: Heck Wall Systems
Mit Hilfe einer Kämme und einer Wasserwage wird die Oberfläche beispielsweise von links nach rechts strukturiert beziehungsweise von der Ecke weg in Richtung Fläche gezogen. Wenn auf großen Flächen Bezugskanten fehlen oder zu weit weg sind, kann man zur Hilfe auch eine Schnur spannen oder ein Brett an die Wand dübeln, um eine waagerechte Ausrichtung hinzubekommen. Foto: Heck Wall Systems
Fertige Oberfläche des Rajasil RP (Renovierputz grob) als Kammzugstruktur. Dass die Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig aussieht, ist gewollt und macht den Charme dieser traditionellen Gestaltungsmethode aus. Die Oberfläche sieht "handwerklich" aus und unterscheidet sich von industriell gefertigten Oberflächen. Foto: Heck Wall Systems
Fertige Oberfläche des Rajasil RP (Renovierputz grob) als Kammzugstruktur. Dass die Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig aussieht, ist gewollt und macht den Charme dieser traditionellen Gestaltungsmethode aus. Die Oberfläche sieht "handwerklich" aus und unterscheidet sich von industriell gefertigten Oberflächen.
Foto: Heck Wall Systems
Fertige Oberfläche des Rajasil RP (Renovierputz grob) als Kammzugstruktur. Dass die Oberfläche nicht perfekt gleichmäßig aussieht, ist gewollt und macht den Charme dieser traditionellen Gestaltungsmethode aus. Die Oberfläche sieht "handwerklich" aus und unterscheidet sich von industriell gefertigten Oberflächen. Foto: Heck Wall Systems