Putz lässt sich mit wenig Aufwand in Bretterwand-Optik strukturieren

Überschüssige Lasur mit einem Schwamm abnehmen. Foto: Baumit
Überschüssige Lasur mit einem Schwamm abnehmen. Foto: Baumit

Aus Putz mach Holz

Sowohl an der Außenfassade als auch im Innenbereich lässt sich eine Putzfläche so strukturieren, dass sie aussieht wie eine  Bretterwand. Dabei können gerade im Inneraum auch Teilflächen, beispielsweise nur eine Wand, optische Akzente setzen. Hierbei werden die Bretterfugen in den frischen Putz eingedrückt und mit einem Strukturwerkzeug betont. Die natürliche, unregelmäßige Holzoberfläche wird bereits beim Auftragen des Putzes nachempfunden und durch das Maserigeren mit einem Strukturkamm verstärkt. Schließlich wird mit einer farbigen Lasur der gewünschte Holzton aufgebracht.

Bretterwand-Optik Schritt für Schritt

Wie bei jedem Putzauftrag muss der Untergrund gut vorbereitet, also gesäubert und gegebenenfalls grundiert werden. Eventuell muss eine Haftbrücke aufgetragen werden. Dann wird die zu bearbeitende Putzschicht, beispielsweise ein kunststoffvergüteter, mineralischer Mörtel mit etwa 8 mm Schichtdicke aufgetragen und mit Kelle und Traufel bearbeitet. Bereits beim Auftragen wird so gearbeitet, dass die Struktur nicht zu perfekt und unnatürlich wirkt. In diese Putzschicht werden die Bretterfugen mit einer Trapezlatte eingedrückt. Die Fugen werden dann frei Hand mit einer so genannten Lanzette oder einem Gipseisen nachgezeichnet. Der noch feuchte Putz wird abschließend mit einem Draht oder einem Putzkamm strukturiert und nach dem Trocknen mit einer Lasur überstrichen.

Unser Profi-Tipp

Um eine möglichst natürliche Ausstrahlung der Oberfläche zu erreichen, sollte gerade beim Ebnen des Putzes mit der Traufel darauf geachtet werden, nicht immer in dieselbe Richtung zu arbeiten.

Auf einer Musterfläche kann zunächst mit Putz und Lasur geprobt und die Wirkung überprüft werden.


Putz in Bretterwand strukturieren

Der Putz wird mit der Kelle relativ ungleichmäßig aufgetragen. Foto: Baumit
Der Putz wird relativ unregelmäßig mit einer Kelle auf der Wand aufgebracht    Foto: Baumit
Der Putz wird mit der Kelle relativ ungleichmäßig aufgetragen. Foto: Baumit
Die Fläche mit der Traufe ebnen. Foto: Baumit
und mit einer Traufel geebnet. Foto: Baumit
Die Fläche mit der Traufe ebnen. Foto: Baumit
Bretterfugen mit einer Leiste in den Putz eindrücken. Foto: Baumit
Jetzt können mit einer Trapezlatte die Fugen in den feuchten Putz gedrückt werden. Foto: Baumit
Bretterfugen mit einer Leiste in den Putz eindrücken. Foto: Baumit
Die Fugen mit einer Lanzette nachziehen. Foto: Baumit
Mit einem Strukturwerkzeug wie einer Lanzette oder einem Gipseisen werden die eingedrückten Fugen frei Hand nachgezeichnet. Foto: Baumit
Die Fugen mit einer Lanzette nachziehen. Foto: Baumit
Die Oberfläche mit einem Strukturkamm maserigeren. Foto: Baumit
Mit einem Strukturkamm wird nun die Maserung des Holzes nachgebildet     Foto: Baumit
Die Oberfläche mit einem Strukturkamm maserigeren. Foto: Baumit
Die Kanten mit einem Pinsel abrunden. Foto: Baumit
und mit einem Pinsel die Kanten in der Oberfläche abgerundet. Foto: Baumit
Die Kanten mit einem Pinsel abrunden. Foto: Baumit
Vor der Lasur die Oberfläche mit einer Rolle grundieren. Foto: Baumit
Nun kann die Oberfläche mit dem passenden Farbton gestrichen werden. Dazu wird zunächst eine Grundierung mit der Rolle aufgetragen. Foto: Baumit
Vor der Lasur die Oberfläche mit einer Rolle grundieren. Foto: Baumit
Mit einem Pinsel die Lasur auftragen. Foto: Baumit
Auf die Grundierung wird die Lasur mit einem Pinsel aufgetragen. Foto: Baumit
Mit einem Pinsel die Lasur auftragen. Foto: Baumit
Überschüssige Lasur mit einem Schwamm abnehmen. Foto: Baumit
Überschüssige Lasur wird mit einem Schwamm abgenommen. Foto: Baumit
Überschüssige Lasur mit einem Schwamm abnehmen. Foto: Baumit
Die Brettoptik kann in unterschiedlichen Holzfarben ausgeführt werden. Foto: Baumit
Die Bretterstruktur kann in unterschiedlichen Holztönen, aber natürlich auch in anderen Farben, lasiert werden. Foto: Baumit
Die Brettoptik kann in unterschiedlichen Holzfarben ausgeführt werden. Foto: Baumit

Unser Fazit

Es ist tatsächlich möglich, eine Putzoberfläche so zu bearbeiten, dass sie aussieht, wie eine Bretterwand! Dabei ist es allerdings sehr wichtig, die Lebendigkeit des Holzes möglichst naturgetreu nachzustellen, sonst wirkt es doch zu sehr nach Kulisse. Logischerweise ist die Haptik der Oberfläche eine ganz andere als die einer echten Holzwand, aber die Umsetzung ist relativ leicht.

Herstellerindex

Putz Multi5 www.baumit.de

Lasur www.baumit.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.