Im Trockenbau können relativ schnell und einfach Wände gebaut werden, um so Räume komplett zu teilen, halbhohe Tresenwände zu erstellen, Stauraum abzutrennen oder beispielsweise eine Multimediawand zu schaffen.
Grundsätzlich besteht eine Trockenbauwand aus einer Unterkonstruktion, einer Dämmung sowie der Beplankung. Die Unterkonstruktion kann aus Holz oder aus Metall (in der Regel Aluminiumprofilen) gebaut werden. Als Dämmung eignen sich Mineralwollplatten, die für guten Brandschutz bekannt sind oder Holzfaserplatten mit sehr guten Schallschutzwerten. Der Klassiker für die Beplankung sind Gipskarton- oder Gipsfaserplatten. Deutlich tragfähiger sind Holzwerkstoffplatten wie MDF- oder Holzspanplatten. Weniger tragfähig, aber sehr gut fürs Raumklima sind wiederum Lehmbauplatten.
Die Unterkonstruktion der Trockenbauwand
Mit der Unterkonstruktion werden bereits Form und Funktion der Wand festgelegt. Soll beispielsweise eine Türöffnung eingebaut werden, muss jetzt bereits ein Sturz vorgesehen werden. Sollen später schwere Hängeschränke an der Wand befestigt werden, müssen an den entsprechenden Stellen so genannte Traversen, also verstärkte Profile, eingebaut werden. Für eine Kabelverlegung müssen in die Holzprofile Löcher gebohrt werden. Metallprofile haben in der Regel bereits Löcher. Die Wandstärke bestimmt die maximale Dämmstärke. Ein besonders guter Schallschutz wird über eine doppelte Beplankung erzielt.
Trockenbauwände können übrigens auch in Badezimmern aufgebaut werden, sowohl als Vorwandinstallationen, um Rohre und Sanitärinstallationen zu verstecken als auch als raum- oder halbhohe Raumteiler. Mit einer vorgesetzten Trockenbauwand kann zudem auch der Schallschutz erheblich verbessert werden.
Unser Profi-Tipp
Alle Bauteile, die an Boden, Wände oder Decke stoßen, müssen schallschutztechnisch entkoppelt werden, um Schallbrücken zu verhindern. Bei Holzprofilen werden Dämmstreifen verwendet, für Metallprofile kommen Dichtbänder zum Einsatz.
In sechs Schritten zur Trockenbauwand
Die Unterkonstruktion muss gerade und lotrecht sein, daher werden für die Montage Wasserwaage und eventuell ein Senklot benötigt. Der Untergrund muss fest sein. Zunächst werden die auf Maß geschnittenen Profile am Boden und an der Decke befestigt. Hierzu kann der Verlauf der Wand zunächst an der Decke markiert und mit einem Senklot auf den Boden übertragen oder umgekehrt zunächst am Boden markiert und an Anschlusswände und Decke übertragen werden. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
Nun werden die Profile zugeschnitten (Aluminiumprofile am besten mit einer Blechschere) und auf der Rückseite mit einer Anschlussdichtung beklebt, so dass am Ende der gesamte Rahmen an Boden, Decke und Anschlusswänden schallschutztechnisch entkoppelt ist. Die Profile (Bei Aluminiumprofilen handelt es sich um so genannte U-Profile) werden alle 100 cm mit 6er-Schraub- oder Schlagdübeln an Boden und Decke verschraubt. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
Wenn der äußere Rahmen steht, können die Ständer eingestellt, aufgerichtet und ebenfalls lotrecht ausgerichtet werden. Bei Metallsystemen werden beispielsweise die etwas kleineren C-Profile in die größeren U-Profile geschoben, und zwar zunächst in das Boden- dann in das Deckenprofil. Bei einem Holztragwerk können vorgefertigte Hölzer mit Nut und Montageklammern sehr hilfreich sein. Der ideale Abstand der Ständer beträgt 62,5 cm, da dies den üblichen Plattengrößen entspricht.
Achtung: Die C-Profile etwa 1,5 cm kürzer schneiden als das lichte Maß zwischen Boden- und Deckenprofil, um normale Deckendurchbiegungen aufnehmen zu können. Daher müssen die C-Profile mehr als 1,5 cm tief in die U-Profile eingreifen. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
In das Traggerüst können nun gewünschte Öffnungen oder verstärkte Profile zum Aufnehmen größerer Lasten, eingebaut werden. Neben Türöffnungen sind auch Durchreichen möglich oder vitrinenartige Aussparungen mit hinter Blenden versteckten Leuchten. Für die Verlegung von Kabeln müssen Löcher in die Holz-Ständer gebohrt werden. Aluminiumprofile haben bereits Löcher.
Dann wird zunächst auf einer Seite mit der Beplankung begonnen und die Platten an die Vertikalprofile geschraubt. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
Anschließend wird die Dämmung eingebracht. Die Tiefe der Profile definiert dabei die maximale Dämmstärke. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
Schließlich kann die zweite Seite verschlossen werden. Unter Umständen ist es sinnvoll, auf beiden Seiten doppelt (quer zur ersten Lage) zu beplanken. Dies sorgt für einen guten Schallschutz und eine sehr stabile Wand. Je nach Material und System, wird die Oberfläche abschließend verspachtelt, verputzt, gestrichen und oder tapeziert. Foto: Saint-Gobain Rigips GmbH
Unser Fazit
Für Trennwände in Trockenbauweise gibt es sehr gute Komponenten, wie beispielsweise die beschriebenen Aluminiumprofile, mit denen der Aufbau der Tragkonstruktion auch für den Laien recht einfach ist. Aber auch aus Holz lässt sich ein solches Grundgerüst leicht herstellen. Systeme mit Nut und Montzageklammern erleichtern das Aufstellen zusätzlich. Wird mit einer besonders harten Gipsplatte gearbeitet, spart man sich eine zweite Plattenlage.
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.
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