Mit wenig Aufwand die oberste Geschossdecke dämmen

Eine zweite Dämmlage sorgt für besonders gute Dämmwerte. Foto: Isover
Eine zweite Dämmlage sorgt für besonders gute Dämmwerte. Foto: Isover

Einfaches Dämmen der obersten Geschossdecke

Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen der energetischen Sanierung ist die Dämmung der obersten Geschossdecke. Insbesondere, wenn diese nicht begehbar sein muss, reicht das Auflegen von Dämmmatten, -filzen oder -platten. Ein zusätzliches Vlies kann den Dämmstoff gegen Verschmutzung schützen. Alternativ können auch Flocken aufgeblasen werden. Als Materialien kommen beispielsweise Steinwolle- oder Holzweichfasermatten, XPS-, EPS- oder PU-Platten oder zum Aufblasen Zelluloseflocken in Frage. Etwas schwieriger wird es, wenn die Decke begehbar sein soll. Dann müssen begehbare, druckfeste Platten verwendet und mit festen Platten kombiniert werden.

Sinnvoll ist, im Zuge der Geschossdeckendämmung auch die Bodeneinschubtreppe zu dämmen. Da hierfür in der Regel nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht, können Phenolharz- oder PIR-Hochleistungsdämmplatten eingesetzt werden.

Dämmen ohne großen Aufwand

Die einfachste Variante der Geschossdeckendämmung ist eine nicht begehbare Dämmung, beispielsweise aus unkaschiertem Dämmfilz, der lediglich ausgerollt, zugeschnitten und fugendicht gestoßen verlegt werden muss. Hier sollten allerdings „Gehwege“ zwischen den Filzen, beispielsweise aus Holzspanplatten, das Verlegen vereinfachen. Es können aber auch in der gesamten Fläche Filze mit reißfester Kaschierung verwendet werden, die für sporadische Wartungsarbeiten begehbar sind. Sollen im Dachraum Gegenstände gelagert und der Dachraum entsprechend häufiger begangen werden, können beispielsweise druckfeste Dämmplatten aus Mineralwolle in Kombination mit Gipsfaserplatten, Trockenestrichplatten oder OSB-Platten die nötige Festigkeit bieten.

Wenn ohnehin in absehbarer Zeit das Dach ausgebaut werden soll, könnte es sinnvoll sein, gleich das Dach mit einer Zwischen-, Unter- oder Aufsparrendämmung zu isolieren.

Unser Profi-Tipp

Handelt es sich bei der obersten Geschossdecke um eine Holzbalkendecken mit Hohlräumen, müssen auch diese aufgefüllt werden. Außerdem muss gerade die Konstruktion von Holzbalkendecken durch eine Dampfbremse gegen Feuchte und somit die Gefahr von Schimmel geschützt werden. Diese wird vor dem Auflegen der Dämmung auf dem Boden in Bahnen überlappend ausgerollt und verklebt.

Für das Dämmen mit Einblas-Dämmstoff wird empfohlen einen zweiten Boden zu bauen, so dass ein Hohlraum entsteht, in die der Dämmstoff eingeblasen wird.


In 5 Schritten die oberste Geschossdecke dämmen

Dämmung auf der obersten Geschossdecke ausrollen. Foto: Isover
Der Dämmfilz wird auf dem zuvor gereinigten Boden ausgerollt. Gerade auf Holzböden sollte zunächst eine Dampfbremsfolie bahnenweise verlegt und überlappend verklebt werden. Hierfür wird an den Wänden bzw. der Traufpfette, in ca. 10 cm Höhe, ein spezieller Dichtkleber mit einer Andrückrolle aufgeklebt, an dem dann wiederum die auf Länge geschnittene Folie ohne Lufteinschlüsse befestigt wird. Untereinander werden die Bahnen mit einem Klebeband dicht miteinander verbunden. Foto: Isover
Dämmung auf der obersten Geschossdecke ausrollen. Foto: Isover
Die Dämmmatten, -platten oder -filze müssen sorgfältig bis an die Kante verlegt werden. Foto: Isover
Nun können die mit einem Dämmstoffmesser und einem Anschlagbrett zugeschnittenen Matten verlegt werden. Der Vorteil der relativ weichen und somit flexiblen Matten ist, dass sie sich sehr gut auch an Unebenheiten anpassen. Foto: Isover
Die Dämmmatten, -platten oder -filze müssen sorgfältig bis an die Kante verlegt werden. Foto: Isover
Eine zweite Dämmlage sorgt für besonders gute Dämmerte. Foto: Isover
Eine zweite Dämmebene, quer zur ersten Lage, sorgt nicht nur für eine höhere Dämmstärke, sondern auch für eine besonders dichte Dämmung. Foto: Isover
Eine zweite Dämmlage sorgt für besonders gute Dämmerte. Foto: Isover
Kaschierte Dämmmatten können sporadisch begangen werden. Foto: Isover
Um die oberste Geschossdecke sporadisch begehen zu können, sollten vollflächig kaschierte Dämmmatten verwendet oder zwischen den Matten ein Weg aus begehbaren Dämmplatten plus festem Gehbelag geschaffen werden. Soll der Dachboden als Stauraum genutzt werden, sind auf der gesamten Fläche beispielsweise Span-oder OSB-Platten als begehbarer Belag auf der Dämmung zu verlegen. Foto: Isover
Kaschierte Dämmmatten können sporadisch begangen werden. Foto: Isover
Auch an Durchdringungen wie Rohre oder Stützen muss sorgfältig ummantelt werden. Foto: Isover
Auch an Anschlüssen und Durchdringung muss die Dämmung sorgfältig ausgeführt werden, damit hier keine Wärmebrücken entstehen. Foto: Isover
Auch an Durchdringungen wie Rohre oder Stützen muss sorgfältig ummantelt werden. Foto: Isover

Unser Fazit

Das Dämmen der obersten Geschossdecke ist eine vergleichsweise schnelle und sehr effektive Maßnahme. Gerade mit flexiblen Dämmmatten, die nicht begehbar sein müssen, ist das Verlegen auch für den Heimwerker sehr gut zu schaffen. Sehr sorgfältig sollte vor allen Dingen bei der Verlegung der Dampfbremsfolie sowie an sämtlichen Anschlüssen gearbeitet werden.

Herstellerindex

Isover Topdec Dämmfilz www.isover.de

Isover Topdec-Dämmplatte  www.isover.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.