Wie ich meinen Holzboden am besten renovieren kann

Der Holzboden wird abgeschliffen. Foto: Auro
Der Holzboden wird abgeschliffen. Foto: Auro

Holzboden-Renovierung light: Eine Intensivreinigung

Wenn der Holzboden keine gröberen Schäden, aber doch diverse kleinere Gebrauchsspuren aufweist, kann eine Intensivreinigung eine gute Lösung sein. Hierfür gibt es unterschiedliche Mittel auf dem Markt. Grundsätzlich werden dabei zunächst, nachdem die Fläche gesaugt wurde, die Randbereiche mit einem Intensiv- oder Kraftreiniger bearbeitet, der beispielsweise mit einem Schwamm oder einem kleinen Pad in das Holz gerieben wird. Anschließend wird der Reiniger großzügig auf der Fläche verteilt. Mit einem Wischmop oder besser mit einer Einscheibenpoliermaschine (rotes Pad) wird nun der Schmutz gelöst, der wiederum mit einem Rakel oder einem Mop aufgenommen werden kann. An den Randbereichen arbeitet man am besten manuell mit einem Baumwolltuch. Unter Umständen kann die Fläche nochmals mit der Poliermaschine (weißes Pad) zur gründlicheren Reinigung nachgearbeitet werden.

Nun kann der Holzboden geölt oder gewachst werden.

Den Holzboden abschleifen

Hat der Holzboden hingegen größere Schäden, sollte er abgeschliffen werden. Zur Vorbereitung muss der Raum, so weit es geht, leer geräumt und alles, was unverrückbar ist, sehr gut abgedeckt werden. Der Holzboden wird am besten vorab gründlich gesaugt. Außerdem sollten Nägel, die zu weit rausgucken, versenkt und lose Hölzer fixiert werden.

Geschliffen wird zunächst mit sehr grobem (K36), dann immer feinerem Schleifpapier. Das Schleifgerät wird vor dem Einschalten leicht nach hinten gekippt und danach vorsichtig abgesenkt. Die Schleifmaschine muss langsam und kontinuierlich nach vorne bewegt werden. Auf keinen Fall stehenbleiben oder die Schleifrichtung ändern, sonst entstehen Vertiefungen im Boden! Die Schleifrichtung ist grundsätzlich die Richtung des Dielenverlaufs, es sei denn, der Boden ist uneben oder es müssen mehrere Farbschichten geschliffen werden. Dann wird diagonal zu den Dielen gearbeitet.

Der Schleifvorgang sollte mindestens bis zur Körnung 120 wiederholt und für die Ränder ein Randschleifer verwendet werden. Der Schleifstaub wird gründlich abgesaugt.

Anschließend kann der Holzboden geölt, gewachst oder lackiert werden.

Unser Profi-Tipp

Nach der Intensivreinigung kann mit wenigen Wassertropfen getestet werden, wie der Holzboden nun gepflegt bzw. geschützt werden sollte: Perlt das Wasser ab, reicht eine einfache Schicht Pflegeöl. Zieht das Wasser allerdings in das Holz ein, sollte der komplette Boden gewachst werden.

Der Allrounder unter den Parkettschleifmaschinen ist die Drehscheibenschleifmaschine. Müssen allerdings mehrere Lackschichten heruntergeschliffen werden, eignet sich ein Walzenschleifer mit hoher Abtragsleistung. An den Rändern wird am besten mit einem Tellerrandschleifer gearbeitet.


Reinigen oder schleifen – den Holzboden optimal renovieren

Zunächst die Randbereiche mit Intensivreiniger bearbeiten. Foto: Auro
Nachdem der Holzboden gründlich abgesaugt wurde, wird das Reinigungsmittel zunächst an den Randbereichen mit einem Schwamm oder einem kleinen Pad aufgetragen. Foto: Auro
Zunächst die Randbereiche mit Intensivreiniger bearbeiten. Foto: Auro
Dann die Fläche großzügig mit Intensivreiniger bearbeiten. Foto: Auro
Anschließend kann der Kraft- oder Intensivreiniger sehr großzügig auf der gesamten Fläche verteilt werden. Mit einer Einscheiben-Poliermaschine (beiges oder rotes Pad) und dem Reinigungsmittel wird der Boden nun intensiv gereinigt. Foto: Auro
Dann die Fläche großzügig mit Intensivreiniger bearbeiten. Foto: Auro
Den überschüssigen Reiniger mit dem Rakel aufnehmen. Foto: Auro
Das überschüssige Mittel wird mit einem Rakel aufgenommen. Foto: Auro
Den überschüssigen Reiniger mit dem Rakel aufnehmen. Foto: Auro
Optional mit dem weißen Pad nacharbeiten. Foto: Auro
Für eine noch gründlichere Reinigung kann ein weiterer Arbeitsgang mit der Poliermaschine und einem weißen Pad durchgeführt werden. Foto: Auro
Optional mit dem weißen Pad nacharbeiten. Foto: Auro
Pads und Lappen nach Gebrauch in einen Wassereimer legen oder im Freien ausbreiten. Foto: Auro
Anschließend müssen alle Tücher und Pads in einen Wassereimer gelegt oder im Freien ausgebreitet werden, um zu verhindern, dass sich die Stoffe mit dem Reiniger selbst entzünden! Foto: Auro
Pads und Lappen nach Gebrauch in einen Wassereimer legen oder im Freien ausbreiten. Foto: Auro
Der Holzboden wird abgeschliffen. Foto: Auro
Ist der Holzboden stärker beschädigt, muss er abgeschliffen werden. Zur Vorbereitung wird er gründlich gereinigt, herausragende Nägel werden versenkt und alle Hölzer fixiert. Geschliffen wird in mehreren Arbeitsgängen, zunächst mit grobem Schleifpapier (36K), zuletzt mindestens mit 120er Papier. 

Die Schleifmaschine wird kontinuierlich nach vorne bewegt. Auf keinen Fall darf man dabei stehenbleiben oder die Schleifrichtung ändern, da sonst Vertiefungen im Boden entstehen! Die Schleifrichtung ist grundsätzlich die Richtung des Dielenverlaufs, es sei denn, der Boden ist uneben oder es müssen mehrere Farbschichten geschliffen werden. Dann wird diagonal zu den Dielen gearbeitet. Foto: Auro

Der Holzboden wird abgeschliffen. Foto: Auro
Den Holzboden anschließend ölen oder wachsen. Foto: Auro
Nach dem Schleifen bekommt der Holzboden die passende Oberflächenbehandlung. Beim Ölen oder Wachsen bleibt dem Holz die Fähigkeit erhalten Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Foto: Auro
Den Holzboden anschließend ölen oder wachsen. Foto: Auro

Unser Fazit

Die Intensivreinigung ist eine sehr gute Möglichkeit, den Holzboden wieder aufzuarbeiten, wenn er stark verschmutzt ist oder nur leichte Gebrauchsspuren aufweist. Natürlich muss auch hier ein gewisser Aufwand zur Vorbereitung (Zimmer leer räumen usw.) betrieben werden, die Reinigung selbst lässt sich aber sehr gut durchführen. Einen Holzboden selbst abzuschleifen ist hingegen nicht so einfach. Es dauert etwas, bis man den Dreh raus hat und der Zeitaufwand ist auch nicht zu unterschätzen!

Herstellerindex

Kraftreiniger für Holz- und Korkböden www.auro.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.