Mit der Dampfbremse die Dämmung gegen Feuchtigkeit schützen

Die Dampfbremsfolie kann einfach auf die Sparren getackert werden. Foto: Isover
Die Folie kann einfach auf die Sparren getackert werden. Foto: Isover

Dampfbremsen schützen gegen Feuchtigkeit

Die Dampfbremsfolie schützt die Dämmung des Hauses gegen Feuchtigkeit, die aus dem Inneren eindringen könnte. Durch Duschen, Kochen und Ausdünstungen entsteht in den Räumen warme, feuchte Luft. Sobald diese warme Luft auf kalte Flächen stößt, tritt die Feuchtigkeit aus, da kalte Luft weniger Feuchtigkeit halten kann als warme. Gelangt diese Feuchte in die Konstruktion, besteht nicht nur die Gefahr von Schimmel, die Dämmung verliert auch deutlich an Wirksamkeit.

Die Dampfbremse liegt daher immer auf der warmen, also dem Raum zugewandten Seite des Bauteils. Damit sie allerdings funktioniert, muss sie hundertprozentig dicht sein. Gelangt nämlich an einer Stelle, beispielsweise durch einen kleinen Riss in der Folie, Feuchtigkeit hinter die Dampfbremse, kann diese gerade wegen der dampfbremsenden Wirkung nicht wieder heraustrocknen. Noch extremer ist dies bei so genannten Dampfsperren, die heute allerdings fast nicht mehr verbaut werden.

Sorgfältige Ausführung der Dampfbremse

Die Dampfbremsebene darf also keinerlei Leckagen aufweisen. Dementsprechend sorgfältig muss bei der Verlegung der Folie vorgegangen werden. Alle Durchdringungen, Anschlüsse und Überlappungen müssen am Ende hundertprozentig luftdicht ausgeführt sein. Auch Schnitte, die aus konstruktiven Gründen gemacht werden müssen oder kleine Beschädigungen der Folie, die bei der Verlegung entstanden sind, sollten so klein wie möglich sein und müssen anschließend durch Klebebänder oder Dichtmassen des Folienherstellers abgedichtet werden.

Verlegen einer Dampfbremsfolie

Bei einer Zwischensparrendämmung beispielsweise wird die Dampfbremsfolie unterhalb der Sparren- / Dämmebene von innen an den Sparren befestigt. Um die Luftdichtheit zu gewährleisten, wird zunächst ein abdichtendes Tackerband auf den Sparren verklebt. Die Folienbahnen können senkrecht oder horizontal zur Sparrenrichtung verlegt werden, in jedem Fall überlappend. Die Überlappungen werden mit einem speziellen Klebeband verschlossen. Auch hier sollten die vom Folienhersteller angebotenen Produkte verwendet werden. Sämtliche Durchdringungen vom einzelnen Kabel bis zum Abluftrohr müssen mit Klebebändern oder vorgefertigten Manschetten abgedichtet werden. Abschließend fixiert wird die Folie durch die Unterkonstruktion der Innenbekleidung der Dachfläche. Besonderes Augenmerk muss schließlich noch auf den Anschluss an die Giebelwand gerichtet werden.

Wer die Dampfbremse über Kopf verlegen muss, kann sich die Arbeit mit Klettverbindungen erleichtern.

Unser Profi-Tipp
Für das Verkleben der Folien untereinander kann nicht konventionelles Klebeband genommen werden, da dies nicht für die gewünschte Luftdichtheit sorgen würde. Sämtliche Klebebänder sollten zudem mit einer gummierten Rolle angedrückt werden. Um eine optimale Verklebung zu gewährleisten, muss auch darauf geachtet werden, nicht auf die Klebeflächen zu fassen.

Sorgfältiges Verlegen der Dampfbremse

Die Dampfbremse wird raumseitig unterhalb der Dämmung angebracht. Foto: Isover
Die Dampfbremse wird raumseitig unterhalb der Dämmung befestigt und schützt diese vor Feuchtigkeit aus dem Hausinneren. Foto: Isover
Die Dampfbremse wird raumseitig unterhalb der Dämmung angebracht. Foto: Isover
Die Dampfbremsfolie kann einfach auf die Sparren getackert werden. Foto: Isover
Die Dampfbremsfolie, auch Luftdichtebene genannt, wird bahnenweise verlegt und faltenfrei mit dem Handtacker am Sparren befestigt. Foto: Isover
Die Dampfbremsfolie kann einfach auf die Sparren getackert werden. Foto: Isover
Die Überlappungen der Dampfbremsfolien werden mit einem speziellen Klebeband abgeklebt. Foto: Isover
Die Folienbahnen sollten mit 10 cm Überlappung verlegt werden. Das Maß ist in der Regel auf den Folien markiert! Die Überlappung wird anschließend verklebt. Foto: Isover
Die Überlappungen der Dampfbremsfolien werden mit einem speziellen Klebeband abgeklebt. Foto: Isover
Auch notwendige Durchdringungen müssen, beispielsweise mit einer Manschette, abgeklebt werden. Foto: Isover
Beschädigungen und Durchdringungen der Luftdichtebene sollten vermieden werden. Notwendige Durchdringungen, beispielsweise von Lüftungsrohren, müssen mit so genannten Luftdichtmanschetten abgeklebt werden. Auch andere Beschädigungen der Dampfbremsfolie (je nach Ausführung auch als Klimamembran bezeichnet) müssen mit speziellem Klebeband verklebt werden, sonst gelangt hier Feuchtigkeit hinter die Folie und kommt nicht mehr heraus! Foto: Isover
Auch notwendige Durchdringungen müssen, beispielsweise mit einer Manschette, abgeklebt werden. Foto: Isover
Die Verklebung der Dampfbremsfolie an der Giebelseite vorbereiten. Foto: Isover
Am Übergang zum Giebel wird die überstehende Folie zurückgeschlagen und zunächst mit einem Stück Kreppband fixiert. So kann leichter Haftvermittler mit Pinsel oder Schaumwalze auf die angrenzende Giebelwand aufgetragen werden. Foto: Isover
Die Verklebung der Dampfbremsfolie an der Giebelseite vorbereiten. Foto: Isover
Der Anschluss an angrenzende Bauteile muss sehr sorgfältig abgedichtet werden. Foto: Isover
Jetzt kann ein Dichtband auf den mit Haftgrund bestrichenen Untergrund aufgeklebt werden. Foto: Isover
Der Anschluss an angrenzende Bauteile muss sehr sorgfältig abgedichtet werden. Foto: Isover
Das Dichtband fest andrücken. Foto: Isover
Das Klebeband fest andrücken. Foto: Isover
Das Dichtband fest andrücken. Foto: Isover
Folienüberhang zu einer Schlaufe falten. Foto: Isover
Die überstehende Folie - der Fachmann spricht vom Folienüberhang - wird zu einer so genannten Entlastungsschlaufe gefaltet. Das ist notwendig, damit diese wie eine Feder Bewegungen auffangen kann, die durch Quellen und Schwinden des Holzes im Dachstuhl auf den Anschluss bzw. die Verklebung wirken. Die gefaltete Folie wird dann auf das Dichtband geklebt. Foto: Isover
Folienüberhang zu einer Schlaufe falten. Foto: Isover
Den Überlappungsbereich mit Klebedichtmasse abdichten. Foto: Isover
Im Überlappungsbereich wird zusätzlich mit pastöser Klebedichtmasse abgedichtet. Foto: Isover
Den Überlappungsbereich mit Klebedichtmasse abdichten. Foto: Isover
Unter der Dampfbremse wird für die Untersparrendämmung eine Querlattung auf den Sparren befestigt. Foto: Isover
Mit einer Lattung werden Dämmung und Folie dauerhaft mechanisch gesichert. Auf die Lattung kann abschließend beispielsweise eine Lage Gipsbauplatten montiert werden. Foto: Isover
Unter der Dampfbremse wird für die Untersparrendämmung eine Querlattung auf den Sparren befestigt. Foto: Isover

Unser Fazit

Einige Hersteller haben gut mitgedacht und bieten auch dem Laien ein sehr gut vorbereitetes Produkt, mit dem das Verlegen stark vereinfacht wird. Sämtliche Längen können an dem aufgedruckten Raster abgenommen werden. Auch Überlappungsbreiten sind bereits auf der Folie gekennzeichnet. Wichtig ist das besonders sorgfältige Arbeiten bis in die wörtlich letzte Ecke!

Herstellerindex

Dampfbremsfolie innen www.isover.de

Klimamembran für innen und außen www.isover.de

Klebeband www.isover.de

Pastöse Klebedichtmasse www.isover.de

Über Nina Greve 51 Artikel
Dipl. Ing. Nina Greve arbeitet als freie Fachjournalistin in Lübeck und ist unter anderem für die Fachmagazine bauhandwerk, dach+holzbau sowie die DBZ tätig.