So gipst man Schalterdosen ein

Dann die Dose(n) ins Loch drücken. Die Leitung wurde schon zuvor eingeführt und die Blinddeckel aufgesetzt. Foto: Thomas Wieckhorst
Diese Schalterdosen hatten sich bei Renovierungsarbeiten gelockert und mussten wieder befestigt werden. Foto: Thomas Wieckhorst

Will man in einer massiven Wand aus Ziegeln Schalterdosen einbauen, gibt es dafür zwei Möglichkeiten: mit Gips oder ohne. Im Neubau werden heute oft Schalterdosen mit Nagellaschen verwendet, die mit Stahlnägeln in dem Loch fixiert werden. Nach dem Verputzen sitzen die dann bombenfest.
Traditionell befestigt man Schalterdosen mit Gips. Das ist besonders bei der Sanierung im Altbau, wenn die Wand nicht neu oder nur sehr dünn verputzt wird, auch immer noch die beste Methode.

 

Achtung!
Strom ist prinzipiell sehr gefährlich. Das Berühren eines Leiters mit Netzspannung kann tödlich sein. Stellen Sie mit einem geeigneten, funktionstüchtigen Messgerät sicher, dass alle Leitungen, an denen Sie arbeiten, spannungslos sind.
Vor der Inbetriebnahme einer Elektroinstallation muss durch Messungen (durch einen Elektro-Fachbetrieb) nachgewiesen werden, dass die Schutzmaßnahmen funktionieren.

 

Loch stemmen

Zum Einbauen einer Schalterdose muss man zunächst ein Loch in die Wand stemmen. Am besten geht das mit einem entsprechenden Fräskopf für die Bohrmaschine (Dosensenker). Wenn nur wenige Dosen zu installieren sind und sich die Anschaffung nicht lohnt, kann man die Dose auch einfach mit dem Bleistift anzeichnen und mit Hammer und Meißel ausstemmen. Das geht besonders gut, wenn man zuvor mit dem Steinbohrer Loch-an-Loch den Umriss der Dose in den Ziegel gebohrt hat. Zwei bis drei zusätzliche Bohrungen in der Mitte sorgen dafür, dass der Stein gut bricht.
Das Loch muss außerdem tiefer als die Dose sein, damit Platz für den Gips bleibt. Auf einer Wand, die noch verputzt wird, soll die Dose etwas hervorstehen. Wird nicht mehr verputzt, sollt man die Dose putzbündig beziehungsweise etwas tiefer einsetzen.

 

Leitung abisolieren und einführen

Ist das Loch fertig (prüfen, ob die Dose ohne Zwang hineinpasst und in allen Richtungen etwas Spiel hat), führt man die Leitung in die Dose ein. Die Leitung (nicht die einzelnen Leiter!) wird dazu vorher so weit abisoliert, dass der Mantel minimal in die Dose hineinreicht (Aber nicht zu weit! Sonst passt die Steckdose oder der Schalter nicht). Die benötigten Aussparungen sind vorgestanzt und lassen sich leicht herausdrücken. Nochmal prüfen, ob alles passt.

 

Eingipsen

Im nächsten Schritt geht es an eingipsen. Das Loch sollte dazu staubfrei und sauber sein, besonders bei Bestandsmauerwerk sollte man vornässen, sonst zieht der Ziegel das Wasser aus dem Gips.
Zum Befestigen nutz man einen schnell abbindenden Gips (Elektrikergips, Modellgips). Zunächst gibt man etwas Wasser in einen Gipsbecher, besonders gut eignet sich der GipsProfi, und streut dann vorsichtig so viel Gips ein, dass die Masse noch knapp mit Wasser bedeckt ist und einige „Inseln“ hervorschauen. Probieren hilft hier, das Gefühl für die richtigen Mengenverhältnisse zu bekommen. Allerdings spielen auch Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und der Zustand des Gipses (alt/frisch, gerade aufgemacht/Sack steht schon eine Weile geöffnet im Keller) eine große Rolle. Die Faustregel lautet: lieber etwas zu weich! Denn der Gips soll sich ja schön mit dem Mauerwerk und der Dose verkrallen.
Die so angesetzte Mischung lässt man kurz „sumpfen“. Das heißt, man lässt das Gemisch etwas stehen, bevor man umrührt. Dadurch erreicht man eine besonders geschmeidige Konsistenz.
Dann rührt man das Gemisch mit einem Spachtel gerade so gut durch, dass sich eine homogene Masse ergibt. Wer zu viel rührt, verkürzt die Verarbeitungszeit. Mit dem Spachtel bringt man dann einige Batzen Gips an den Rand des Lochs. Anschließend wird sofort die Dose ins Loch gedrückt. Dabei soll Gips am Rand hervorquellen und darf auch gerne durch die kleinen Ritzen eindringen. Das ist das Zeichen dafür, dass die Dose gut halten wird.
Jetzt muss man sofort eventuelle Lagekorrekturen vornehmen, bevor der Gips abbindet. Die Schrauben für die Befestigung der Steckdosenunterteile, sollten genau waagerecht sein. Besonders bei Mehrfachdosen sollte man die waagerechte beziehungsweise senkrechte Ausrichtung der gesamten Einheit mit der Wasserwaage kontrollieren.

 

Unser Profi-Tipp

Mit Blinddeckeln schützen

Wird die Wand noch verputzt, sollte man die Dosen mit speziellen Blinddeckeln verschließen. Die Deckel haben vorstehende Lamellen, so dass man die Dosen nach dem Verputzen gut wiederfindet. Auch bei Bestandswänden erleichtern diese Deckel das Zuspachteln der verblieben Spalten, ohne dass dabei Gips oder Mörtel die Dosen verschmutzt.


Schalterdosen eingipsen leicht gemacht

Wasser in einen Gipsbecher geben.
Foto: Thomas Wieckhorst
Vorsichtig Gips einstreuen bis das Material noch knapp mit Wasser bedeckt ist. Dann kurz sumpfen lassen. Foto: Thomas Wieckhorst
Vorsichtig Gips einstreuen bis das Material noch knapp mit Wasser bedeckt ist. Dann kurz sumpfen lassen.
Foto: Thomas Wieckhorst
Vorsichtig Gips einstreuen bis das Material noch knapp mit Wasser bedeckt ist. Dann kurz sumpfen lassen. Foto: Thomas Wieckhorst
Zügig zu einer geschmeidigen Masse verrühren...
Zügig zu einer geschmeidigen Masse verrühren...
Foto: Thomas Wieckhorst
Zügig zu einer geschmeidigen Masse verrühren...
... und sofort damit beginnen, mit einem Spachtel Gipsbatzen an den Rändern des Lochs anzugeben. Foto: Thomas Wieckhorst
... und sofort damit beginnen, mit einem Spachtel Gipsbatzen an den Rändern des Lochs anzugeben.
Foto: Thomas Wieckhorst
... und sofort damit beginnen, mit einem Spachtel Gipsbatzen an den Rändern des Lochs anzugeben. Foto: Thomas Wieckhorst
Dann die Dose(n) ins Loch drücken. Die Leitung wurde schon zuvor eingeführt und die Blinddeckel aufgesetzt. Foto: Thomas Wieckhorst
Dann die Dose(n) ins Loch drücken. Die Leitung wurde schon zuvor eingeführt und die Blinddeckel aufgesetzt.
Foto: Thomas Wieckhorst
Dann die Dose(n) ins Loch drücken. Die Leitung wurde schon zuvor eingeführt und die Blinddeckel aufgesetzt. Foto: Thomas Wieckhorst
Sofort den Sitz kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Das muss schnell gehen, denn der Gips bindet innerhalb weniger Minuten ab. Foto: Thomas Wieckhorst
Sofort den Sitz kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Das muss schnell gehen, denn der Gips bindet innerhalb weniger Minuten ab.
Foto: Thomas Wieckhorst
Sofort den Sitz kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Das muss schnell gehen, denn der Gips bindet innerhalb weniger Minuten ab. Foto: Thomas Wieckhorst
Je nachdem, ob noch verputzt wird oder nicht, kann das Ergebnis so bleiben, oder man spachtelt die Dosen sorgfältig ein. In diesem Fall wurde später ein Lehmputz aufgezogen, der nicht so fest wird, wie ein chemisch abbindender Putz, daher werden die Dosen komplett eingespachtelt.
Je nachdem, ob noch verputzt wird oder nicht, kann das Ergebnis so bleiben, oder man spachtelt die Dosen sorgfältig ein.
In diesem Fall wurde später ein Lehmputz aufgezogen, der nicht so fest wird, wie ein chemisch abbindender Putz, daher werden die Dosen komplett eingespachtelt.
Foto: Thomas Wieckhorst
Je nachdem, ob noch verputzt wird oder nicht, kann das Ergebnis so bleiben, oder man spachtelt die Dosen sorgfältig ein. In diesem Fall wurde später ein Lehmputz aufgezogen, der nicht so fest wird, wie ein chemisch abbindender Putz, daher werden die Dosen komplett eingespachtelt.
Spachtel und Gipsbecher nach jedem Arbeitsgang sorgfältig säubern, denn anhaftende Reste von altem Gips sorgen dafür, dass die nächste Portion noch schneller abbindet. Besonders gut eignet sich für diese Arbeiten der GipsProfi. Diese moderne Form der Gipserpfanne hat verschiedene Abstreifkanten und eine gerade Fläche zum Portionieren. Holzgriff und ebener Boden erleichtern das Handling, dank einer speziellen Beschichtung lässt sich das Gefäß sehr gut reinigen. Foto: Harald Walter
Spachtel und Gipsbecher nach jedem Arbeitsgang sorgfältig säubern, denn anhaftende Reste von altem Gips sorgen dafür, dass die nächste Portion noch schneller abbindet.
Besonders gut eignet sich für diese Arbeiten der GipsProfi. Diese moderne Form der Gipserpfanne hat verschiedene Abstreifkanten und eine gerade Fläche zum Portionieren. Holzgriff und ebener Boden erleichtern das Handling, dank einer speziellen Beschichtung lässt sich das Gefäß sehr gut reinigen.
Foto: Harald Walter
Spachtel und Gipsbecher nach jedem Arbeitsgang sorgfältig säubern, denn anhaftende Reste von altem Gips sorgen dafür, dass die nächste Portion noch schneller abbindet. Besonders gut eignet sich für diese Arbeiten der GipsProfi. Diese moderne Form der Gipserpfanne hat verschiedene Abstreifkanten und eine gerade Fläche zum Portionieren. Holzgriff und ebener Boden erleichtern das Handling, dank einer speziellen Beschichtung lässt sich das Gefäß sehr gut reinigen. Foto: Harald Walter

Schalterdosen eingipsen im Video