Betonreparatur in nur sechs Schritten

Lose Betonteile abstemmen und Stahl freilegen Foto: Saint-Gobain Weber
Lose Betonteile abstemmen und Stahl freilegen Foto: Saint-Gobain Weber

Mit nur zwei Produkten lässt sich Beton in wenigen Schritten ausbessern

Wenn Stahlbeton altert und Löcher durch Abplatzen aufweist, liegt dies in der Regel an der Carbonatisierung des Betons. Bei diesem chemischen Prozess sinkt der PH-Wert des Betons, der vorher dessen Bewährung vor Korrosion geschützt hat. Dann können Feuchtigkeit, CO2 und Salze den Armierungsstahl angreifen. Dieser rostet, vergrößert sein Volumen und bewirkt, dass der Beton abplatzt. Solche Fehlstellen im Beton lassen sich mit dem passenden Mittel sehr leicht auch vom versierten Heimwerker ausbessern. Der befallene Stahl muss freigelegt, gegen erneutes Rosten geschützt und die Löcher geschlossen werden.

Betonersatzsystem aus nur zwei Komponenten

Mit dem Betonersatzsystem „Weber.rep duo“ können solche Stellen mit nur zwei, statt bisher vier, verschiedenen Produkten in wenigen Schritten repariert werden. Das System setzt sich zusammen aus dem Produkt „Weber.rep R4 duo“ als Rostschutz und Haftbrücke sowie „Weber.rep KB duo“ als Reparaturmörtel und Feinspachtel. Eine Haftbrücke verbessert den Verbund zwischen dem Untergrund und dem Reparaturmörtel.

Beide Produkte werden in Pulverform geliefert und müssen zur Verarbeitung 3 Minuten intensiv in Wasser eingerührt werden. Das „Weber.rep R4 duo“ muss nach einer so genannten Reifezeit von 2 Minuten nochmals durchmischt werden, während das „Weber.rep KB duo“ nur noch während der Verarbeitung gelegentlich gerührt werden muss. Bei Temperaturen zwischen 5°C und 30°C lässt sich das System sehr gut verwenden.

Unser Profi-Tipp

Tiefe Ausbrüche sollten in mehreren Arbeitsgängen geschlossen werden. Pro Arbeitsgang sollten dabei ca. 50 mm des Reparaturmörtels aufgetragen werden. Die Wartezeit zwischen den Arbeitsgängen beträgt etwa 12 Stunden. Die Zwischenschicht muss dann kurz aufgeraut und mit der Haftbrücke bestrichen werden.


Schritt für Schrittanleitung zur Betonreparatur

Lose Betonteile abstemmen und Stahl freilegen Foto: Saint-Gobain Weber

Zunächst müssen die losen Betonteile so weit abgestemmt oder abgestrahlt werden, dass der gerostete Bewährungsstahl vollständig freiliegt. Hierfür eignen sich Fräsen, Meißel- oder Bohrhammer sowie Druckluftlanzen.
Foto: Saint-Gobain Weber

Lose Betonteile abstemmen und Stahl freilegen Foto: Saint-Gobain Weber
Rostschutz zweilagig aufbringen Foto: Saint-Gobain Weber

Auf den freigelegten Stahl wird nun in zwei Lagen mit einem Pinsel „Weber.rep KB duo“ als Rostschutz aufgetragen. Jede Lage muss 2 bis 3 Stunden durchtrocknen.
Foto: Saint-Gobain Weber

Rostschutz zweilagig aufbringen Foto: Saint-Gobain Weber
Haftbrücke auftragen Foto: Saint-Gobain Weber

Nach also maximal 6 Stunden kann das gleiche Produkt als Haftbrücke ebenfalls mit einem Pinsel auf der Ausbruchstelle aufgetragen werden. Für den nächsten Arbeitsschritt muss die Haftbrücke noch frisch sein, das heißt, es darf sich noch keine Haut gebildet haben. Daher sollten beide Komponenten, also „Weber.rep KB duo“ und „Weber.rep R4 duo“ gleichzeitig angerührt werden.
Foto: Saint-Gobain Weber

Haftbrücke auftragen Foto: Saint-Gobain Weber
Mit Betonersatzmörtel die Ausbruchstelle ausfüllen Foto: Saint-Gobain Weber

Auf die frische Haftbrücke wird nun mit einer Kelle der Betonersatzmörtel „Weber.rep R4 duo“ aufgezogen.
Foto: Saint-Gobain Weber

Mit Betonersatzmörtel die Ausbruchstelle ausfüllen Foto: Saint-Gobain Weber
Mit dem gleichen Mörtel die Oberfläche spachteln Foto: Saint-Gobain Weber

Mit dem gleichen Produkt wird schließlich die Oberfläche gespachtelt. Durch die maximale Korngröße von nur 0,5 mm entsteht ein sehr feines Oberflächenbild. Ist die Ausbruchstelle sehr tief, muss diese in mehreren Arbeitsgängen geschlossen werden.
Foto: Saint-Gobain Weber

Mit dem gleichen Mörtel die Oberfläche spachteln Foto: Saint-Gobain Weber
Optionaler Oberflächenschutz Foto: Saint-Gobain Weber

Ist der Ersatzmörtel getrocknet, also nach etwa 12 Stunden, kann die Wand übergestrichen werden. Flächen, die besonders der Witterung ausgesetzt sind, wie beispielsweise Balkone, sollten mit einem Anstrich versehen werden, der die Carbonatisierung bremst. Hierfür eignen sich beispielsweise der Anstrich „Weber.tec 771“ oder der Oberflächenschutz „Weber.tec 772“.
Foto: Saint-Gobain Weber

Optionaler Oberflächenschutz Foto: Saint-Gobain Weber

Unser Fazit

Die Verarbeitung des Systems ist einfach und auch durch den Profiheimwerker leicht zu bewältigen. Die Kombination von Korrosionsschutz und Haftbrücke sowie Reparaturmörtel und Feinputz erleichtert die Verarbeitung ungemein. Allerdings müssen unbedingt die erforderlichen Verarbeitungshinweise des Herstellers beachtet sowie die vorgegebenen Trocknungszeiten eingehalten werden.

Herstellerindex

 

Rostschutz und Haftbrücke „Weber.rep KB duo“, Reparaturmörtel und Feinspachtel „Weber.rep R4 duo“, Anstrich „Weber.tec 771“ und Oberflächenschutz „Weber.tec 772“, Saint-Gobain Weber, www.sg-weber.de

 

Über Thomas Wieckhorst 17 Artikel
Dipl.-Ing. Thomas Wieckhorst studierte Werkstoffwissenschaften und Neuere Deutsche Philologie an der Technischen Universität in Berlin. Er arbeitet als Chefredakteur der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau beim Bauverlag in Gütersloh und ist Autor mehrerer Architektur- und Baufachbücher.